Der Mythos Passive Income – Komplett utopisch, oder als Unternehmer:in vielleicht doch erreichbar?
Passives Einkommen ist der ultimative finanzielle Traum. Es wird oft als der heilige Gral der finanziellen Freiheit dargestellt, bei dem das Geld mühelos auf dein Konto fließt, während du dich gemütlich zurücklehnst und entspannst.
Doch leider bleibt es für die meisten Menschen genau das: ein Traum, nicht die Realität. In diesem Artikel wollen wir uns dennoch mal gemeinsam ansehen, wie es um die realistische Verwirklichung dieses Traums steht. Im letzten Drittel des Artikels versuchen wir einen generellen “Passive Income Gameplan” zu skizzieren, der dir eventuell einen kleinen Leitfaden gibt, wie du das Thema angehen könntest. Aber ohne Hokuspokus oder Versprechungen für “das EINE geheime Business Model, dass dich in 3 Wochen reicht macht”, versteht sich. 😉
Inhalt
Eine Faszination und Hoffnung, die wir doch irgendwie alle haben.
Als Unternehmer:in weißt du sicher, wie verlockend die Idee des passiven Einkommens sein kann. Die Vorstellung, Einnahmen ohne fortlaufenden Aufwand zu erzielen, scheint fast zu schön, um wahr zu sein. Und genau hier liegt die Krux: zu 100% passives Einkommen ohne Risiko ist in vielerlei Hinsicht ein Mythos.
Wenn es einfach und realistisch wäre, ein tatsächlich passives Einkommen zu generieren, bei dem Geld ohne jegliche Anstrengung auf unsere Konten fließt, dann würden wir das doch alle tun, oder?
Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine Möglichkeiten gibt, passives Einkommen zu schaffen. Es gibt durchaus einige legitime Ansätze, die man verfolgen kann. Und vor allem gibt es viele Abstufungen. Vielleicht reicht es für dich ja, kein 100% passives, risikoloses Einkommen zu haben, sondern – sagen wir mal – 60% passives Einkommen.
An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass der anfängliche Aufbau eines passiven Einkommens in der Regel erhebliche Anstrengungen und spezifische Fähigkeiten erfordert, um erfolgreich zu sein. Es wäre irreführend und schädlich, zu behaupten, passives Einkommen sei für jeden leicht erreichbar – eine Vorstellung, die leider oft durch Amazon-Fulfillment-Gurus oder fragwürdige Crypto-Scams verbreitet wird.
Sich in die Illusion eines einfachen und für alle zugänglichen passiven Einkommens zu verlieren, kann uns von wesentlichen Zielen ablenken. Stattdessen sollten wir uns auf den zielgerichteten Aufbau und das Management mehrerer Einkommensquellen konzentrieren, mit dem Ziel, den erforderlichen Aufwand kontinuierlich zu reduzieren, anstatt Zeit und Geld auf fragwürdige Geschäftsmodelle zu verschwenden.
Was hat das jetzt konkret mit Unternehmertum zu tun?
Bei Gründerio haben wir das Vergnügen, mit verschiedenen Unternehmer:innen darüber zu sprechen, was sie motiviert, was ihre Ziele sind und wieso sie das Ganze überhaupt machen. Dabei kommen folgende Themen wiederholt vor:
- Man möchte etwas Großes schaffen und die Welt verändern.
- Man möchte mehr Freiheit bzw. Selbstbestimmtheit und im eigenen Leben komplett selbst entscheiden können, wann man was wie macht.
- Man möchte möglichst automatisch Geld verdienen mit etwas, das man gerne macht. Klassisch nach dem Wording: “Ich muss gar nicht reich werden – einfach nur ein gutes Einkommen mit wenig Zeitaufwand. Dann kann ich viel Reisen, Zeit mit meiner Familie verbringen oder Sport machen”.
Hier merkt man dann, dass es schon in die Richtung “passives Einkommen” geht.
Wir bei Gründerio, sind davon überzeugt, dass der Großteil aller Unternehmen so aufgesetzt werden können, dass es eben kein großer Hustle ist. Sondern dass viele Dinge mit überraschend wenig Zeitaufwand laufen können, man aber den gleichen wirtschaftlichen Output generiert.
Darum sprechen wir auch von Side Business. Weil Side Business nicht bedeutet, dass es nicht die primäre Einkommensquelle sein kann. Sondern, dass man nicht seine komplette Zeit in den Betrieb reinstecken muss.
Was bedeutet passives Einkommen für dich konkret?
Na klar, wir haben alle die offensichtlichen Abstufungen im Kopf:
- Aktives Einkommen – Gehalt, Stundensätze, man tauscht de facto “Zeit gegen Geld” und ist abhängig von direkter Arbeitsleistung.
- Wichtig: Auch viele unternehmerische Einkommen zählen hier dazu. Wenn dein Unternehmen nicht ohne dich läuft – ganz egal ob Einzelunternehmen oder 100 Leute – dann ist es aktives Einkommen.
- Portfolio Einkommen – Das Einkommen, das durch bestehendes Vermögen erzielt wird. Aktiengewinne, Kapitalerträge, Dividenden. Klar, mit Geld lässt sich Geld verdienen. Großartige Erkenntnis, oder? Das hilft einem halt nicht viel weiter, wenn man das Vermögen erst aufbauen muss.
- Passives Einkommen: Einkommensströme, die ohne oder mit minimalem fortlaufenden Aufwand erzielt werden. Dabei muss man aber verschiedene Kriterien berücksichtigen, die verschiedene passive Einkommensströme mehr oder weniger attraktiv machen.
Die Kriterien, die du bei all deinen Einkommensströmen hinterfragen solltest sind:
- Passivität
- Initialer Aufwand
- Risiko
- Liquidität
- Langfristigkeit
- Kapitalaufwand für den Start
- Zielsetzung
- Ortsabhängigkeit
- Kontinuität
Hier jeweils ein paar Gedanken im Detail:
Passivität
Wie viel Aufwand ist es, den Einkommensstrom am Laufen zu halten? Je weniger Aufwand, desto passiver. Ab wie viel ist es für mich passiv?
Ich persönlich könnte zum Beispiel sehr gut damit leben, ein Vollzeit-Einkommen zu generieren, aber nur 4 Stunden pro Woche arbeiten zu müssen. Seems pretty passive to me. 😉
Initialer Aufwand
Wie viel Aufwand muss ich betreiben, um alles mal ins Laufen zu bringen? Vor allem darf man nicht in die Falle tappen, einen enormen Zeitaufwand zu Beginn in Kauf zu nehmen und dann kontinuierlich ein kleines Einkommen zu generieren. Da kann es schnell passieren, dass es unterm Strich besser gewesen wäre, lukrativ Zeit-gegen-Geld zu tauschen und dann das Einkommen zu investieren.
Risiko
Wie viel Risiko gehe ich mit dem Einkommensstrom ein? Hier muss man ehrlich zu sich sein. Leider haben sich viele Crypto-Angebote, die vermeintlich passives Einkommen versprochen haben, als enormes Risiko herausgestellt, wodurch viele Menschen ihr gesamtes Geld verloren haben. Ein Beispiel dafür war z.B. Celsius oder FTX. Wenn es zu gut ist, um wahr zu sein, gibt es sehr wahrscheinlich einen Haken und ein zu großes Risiko.
Liquidität
Wenn du aus welchen Gründen auch immer irgendwann dein investiertes Geld doch anderweitig nutzen musst, dann ist es wichtig auch an das Geld ran zu kommen. Wenn das nicht möglich ist, kann es für dich sehr teuer sein, auf anderem Wege schnell an Geld zu kommen. Was das ganze System eventuell ganz obsolet macht.
Langfristigkeit
Ein kritisches Thema bei vielen Unternehmen. Es gibt Geschäftsmodelle, die jetzt gut und vielleicht ohne viel Aufwand funktionieren. Aber eventuell in 10 Jahren nicht mehr ganz so gut und sehr wahrscheinlich in 20 Jahren gar nicht mehr. Oft ist es in Unternehmen einfach notwendig, das Geschäftsmodell am Markt und neue Technologien anzupassen, um nicht komplett aus dem Geschäft rauszufallen. Und damit hat es sich auch wieder erledigt mit der 100%igen Passivität.
Kapitalaufwand am Start
Ein Klassiker sind hier natürlich Immobilien. Um überhaupt in dieses Geschäftsfeld einsteigen zu können, benötigt man Startkapital. Und das nicht wenig. Somit gibt es eine größere Hürde, die man zuerst mit anderen Einkommensströmen überwinden muss. Aber Immobilien sind da nicht das einzige. Viele IT-Unternehmen unterschätzen beispielsweise den Ressourcenaufwand, den es benötigt, eine Software so am Markt laufen zu haben, dass es “eh wie von alleine läuft”.
Ortsabhängigkeit
Nicht vergessen darf man, wie ortsabhängig ein Geschäftsmodell ist. Zwar ist es nett, wenn man zB nur 2 Stunden pro Tag für ein gutes Einkommen arbeiten muss. Wenn man dadurch aber komplett an den Ort des Geschäfts gebunden ist, kann das für manche funktionieren, aber sicher nicht für alle.
Kontinuität
Wie kontinuierlich wird Einkommen erzielt und wie planbar ist das ganze? Vor allem, wenn es komplett unvorhersehbar ist, ob und wann Einkommen generiert wird, wäre es doch recht risky, seinen regelmäßigen Lebensunterhalt damit zu decken.
Wenn man die verschiedenen passiven Einkommensmöglichkeiten, von denen man immer so liest, nach diesen Kriterien durchleuchtet, gibt es meiner Meinung nach nur eine einzige potenziell wirklich 100% passive Einkommensquelle:
Kapitalerträge aus breit gefächerten Assets.
Etwa wenn man eine große Summe in verschiedene ETFs investiert hat, die ja auch seit einigen Jahren an Beliebtheit zunehmen. Man steckt einmal im Leben eine große Summe in ein paar Finanzprodukte und lebt sein Leben lang von den Erträgen. Sehr nice und passiv. Aber, komplett ohne Risiko ist das auch nicht. Funktioniert es wirklich, dass man diese Assets nicht mehr angreifen muss? Darüber kann man diskutieren.
Jedenfalls ist die Summe, die man benötigt, um hier ein reguläres Einkommen allein durch Kapitalerträge zu generieren, schnell in der Dimension eines 7-stelligen Betrags.
Alles eine Frage der Zielsetzung
Man sieht also, dass das alles gar nicht so einfach ist. Darum ist es umso wichtiger, zu wissen, was eigentlich das konkrete Ziel hinter dem Wunsch nach “passivem Einkommen” ist und welche Schritte bis dahin notwendig sind. Wenn du so möchtest, die “Passive Income Levels”, die du erreichen willst. Darauf aufbauend kannst du dir dann ein System zurechtlegen, das diese Steps ermöglicht. Schritt für Schritt. Und realistisch.
Diese könnten für dich eventuell so aussehen:
- Owner of your own Time
- Semi-Passives Einkommen
- Passives Einkommen
- Diversifikation
Das sehen wir uns weiter unten genauer an.
Achtung persönliche Meinung:
Ich bin aufgrund dieser Überlegungen der Meinung, dass der beste Weg über den Aufbau eines smarten unternehmerischen Systems mit mehreren Einkommensströmen am besten funktioniert. Also indem man sich bewusst macht, was mein eigentlich wirklich (!) möchte und evaluiert welche Modelle für einen persönlich geeignet sind, Step-by-Step verschiedene Einkommensquellen aufbaut, validiert, automatisiert und die gelernten und aufgebauten Systeme immer wieder nutzt, um schneller und robuster weitere Streams aufzubauen. Und dabei dann sobald es Sinn macht, natürlich auch Modelle mit Investitionsbedarf nutzt, um Kapitalerträge zu generieren. Hört sich schon fast nach einem “Game Plan” an, den wir oben angekündigt haben…? Ganz genau. Der kommt jetzt.
Vorschlag für einen “Realistic Passive Income Gameplan”
Bevor wir jetzt die Erwartungshaltung aufbauen, dass wir die geheime Formel gefunden haben, die dir jetzt einen leichten Weg zum Passive Income liefert. Sorry, not gonna happen.
Der folgende Game Plan ist ein Vorschlag, wie du es angehen kannst. Es kann natürlich auch sein, dass die beschriebene Herangehensweise gar nicht für dich passt. Das musst du entscheiden. Wir haben in den vergangenen Jahren unzählige Dinge gesammelt, mit vielen Personen gesprochen, die entweder schon dort sind und ohne viel Aufwand ein gutes Einkommen generieren, oder die sich gerade selbst mitten auf dem Weg dorthin befinden. Darum meine Empfehlung – nimm dir aus den folgenden Steps das heraus, das für dich sinnvoll ist und was nicht.
Der folgende Plan ist dabei auf folgendes Ziel ausgerichtet:
Wie kannst du ein “unternehmerisches System” aufbauen, das keine große Anfangsinvestition benötigt und dir Stück für Stück mehr automatisiertes Einkommen generiert. Erst gegen Ende des Plans werden Aspekte wie Investment und Portfolio-Diversifikation mit einbezogen.
Phase 1: Good old 9 to 5
Es hilft ja nichts. Wir müssen alle irgendwo starten und kontinuierlich Geld verdienen. Das bedeutet, für die meisten von uns beginnt alles bei dem klassischen 9-to-5 Job. Was die meisten jedoch übersehen – bereits hier kannst du die Weichen stellen. Wir empfehlen dir einen Job zu suchen der dir vor allem zwei Elemente liefert:
- Du kannst dort Erfahrungen sammeln, die für deine unternehmerische Tätigkeit wertvoll sind. Also entweder lernst du einen “High Value Skill” oder du sammelst direkt Erfahrung, was es heißt, ein Unternehmen aufzubauen, zu leiten und dein Angebot am Markt zu verkaufen. Forciere dieses Sammeln von Erfahrung!
- Du hast eine gewisse Flexibilität, um deine nächsten unternehmerischen Schritte aufzubauen und dich neben deinem Job mit dem Aufbau deines Unternehmens zu beschäftigen (Stichwort: Side Business). Vor allem solltest du dabei keinen Job mit enormen Zeitaufwand haben, sondern einen, der dir im Idealfall sogar die Zeit gibt, dich im Job fortzubilden.
Phase 1 ½ : Freelancing (optional)
Dieser Punkt trifft sicher nicht auf alle zu. Und ich würde es auch nicht jeder/jedem empfehlen. Aber vielleicht macht es für dich Sinn, dir einen Freelance Einkommens-Stream aufzubauen. Dieser ist zwar immer noch eine “Zeit-gegen-Geld”-Situation. Aber mit erheblich mehr Gestaltungsspielraum als in Anstellung.
Eventuell schaffst du es ja, deine Freelance-Arbeit bereits so weit zu automatisieren, dass du das gleiche Einkommen wie in Anstellung bekommst, aber eben nicht fixe 40 Stunden dafür arbeiten musst. Insbesondere, wenn du mehrere Auftraggeber an Land ziehst und dich gut über die verschiedenen Plattformen (Fiverr, Upwork, Freelancermap etc.) positionierst.
Selbst wenn du zu Beginn eventuell keine großen Stundensätze verlangen kannst. Du könntest am Anfang sogar gratis oder zum niedrigen Preis starten, um potenzielle Kunden kennenzulernen und vor allem ein Gefühl für deinen Markt zu bekommen. Das liefert dir unglaublich wertvolle Einblicke in den Markt und ob dein Angebot auch wirklich funktionieren kann, bevor du voll reingehst. Im Zuge dessen wirst du auch sicher unzählige Ideen haben, wie du deine nächsten Schritte angehen kannst, um von Freelancing zum “systematisierten Unternehmen” wechseln zu können.
Unterschätze dabei nicht, wie viele Möglichkeiten es gibt, in den verschiedenen Märkten aktiv zu werden. Egal ob Immobilien, Finanzen, IT, Automaten-Geschäft, etc. Versuche zuerst den Markt zu verstehen, bevor du viel Zeit investierst, ein Unternehmen oder einen Einkommensstrom darin aufzubauen. Dieses Verständnis wirst du nur bedingt aus Büchern oder Youtube Videos lernen. Erst wenn du selbst darin aktiv bist, wirst du es im Detail verstehen.
Versuche auch viel mit Personen zu sprechen, die bereits aktiv in diesem Markt agieren. Baue dir dein eigenes kleines Netzwerk an Freunden und Beratern auf.
Phase 2: Plane deine Herangehensweise
Wenn du ein erstes Gespür dafür entwickelt hast, wie der Markt, in dem du dein passives Einkommen aufbauen möchtest, funktioniert, kannst du beginnen, einen realistischen Plan inkl. realistischer Etappen aufzubauen.
Der erste wichtige Milestone den ich dir empfehle: “Owner of your own time” – also ein Setting aufbauen, in dem du selbst über deine Zeit bestimmst und die Dinge machen kannst, die am besten für DICH sind. Du wirst überrascht sein, wie schnell es ab diesem Zeitpunkt dann weitergeht. Denn genau dieser Schritt stellt für die meisten Menschen die größte Herausforderung dar.
Entsprechend deiner persönlichen Wünsche und Präferenzen kannst du eine große Anzahl an Ideen sammeln und diese mal nach Tauglichkeit für deine Ziele überprüfen und validieren. Google und ChatGPT helfen dir hier sicher, um kreative Ideen zu finden. Wichtig: spring nicht auf die Erstbeste auf und lass dir Zeit bei der Ideensammlung. Erst, wenn du mehr als 100 Ideen hast, solltest du dann “aussortieren”, damit ein, zwei Ideen übrig bleiben, die wirklich zu dir passen.
Aspekte die du dir hierbei überlegen solltest:
- Startaufwand und Risiko
- Analysiere den notwendigen Aufwand und das notwendige Kapital, um zu starten. Hole dir hierbei den Input von Leuten, die das, was du vor hast, bereits erfolgreich umgesetzt haben. Wertvolle Tipps können dir monatelange Arbeit ersparen. Vorsicht: Meist unterschätzt man den benötigten Aufwand oder laufende Kosten. Plane hier daher immer einen gewissen Sicherheitspuffer ein.
- Sei ehrlich zu dir, wie es mit Risiken und Unsicherheiten für deine Idee aussieht, die dein Modell wieder zerstören könnten. (z.B. Marktveränderungen, rechtliche Änderungen, technologischer Fortschritt).
- Unvorhergesehene Verpflichtungen
- Stelle sicher, dass die Idee minimale Notwendigkeit der Kontrolle und Anpassung hat, damit du nicht regelmäßig doch wieder eingreifen musst (z.B. Geschäftsoptimierung, technischer Support).
- Beispiel: Ein Software-as-a-Service (SaaS) Unternehmen, das regelmäßige Updates und Kundensupport benötigt, ist nicht allzu passiv.
- Überlege dir, wie unvorhergesehene persönliche Veränderungen dein System beeinflussen können. Und ob dir von vornherein Schritte einfallen, die du dann ggf. setzen kannst. (z.B. die Übergabe des operativen Betriebs an eine/n Geschäftsführer:in, oder der Verkauf des Unternehmens)
- Aufbau eines stabilen Fundaments
- Überlege dir im Vorfeld, wie du das notwendige Wissen, Informationen, Investitionen aufbaust und welche Infrastruktur einen wichtigen Unterschied machen kann. (z.B. Automatisierungstools, Kosten für technische Infrastruktur, notwendige Kontakte im Markt)
- Validierung
- Einer der wichtigsten Punkte, der oft komplett übersehen wird. Die meisten Überlegungen sind komplett theoretisch und nur auf unseren persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen aufgebaut. Und in den meisten Fällen sieht es in der Realität ganz anders aus. Darum solltest du deine Idee unbedingt in der Realität validieren, um nicht unnötig Zeit in etwas zu stecken. Hier gibt es viele Möglichkeiten, etwa Umfragen, Testangebote, Partnerschaften, Keyword-Analyse, A/B Testing und vieles mehr. Solltest du dazu Hilfe benötigen, melde dich gerne bei uns.
Wenn du aus deinen über 100 Ideen die ein, zwei Ideen gefunden hast, die alle Kriterien erfüllen, ist es Zeit loszulegen.
Phase 3: Semi-Passives Einkommen
Versuche nicht gleich ein vollautomatisiertes Unternehmen aufzubauen, dass dir vom Start weg passives Einkommen liefert. Dadurch verlierst du zu viel Zeit und es ist von Anfang an zu kompliziert. Zuerst sollte es “einfach mal funktionieren”.
Natürlich solltest du auch in dieser Phase immer im Hinterkopf behalten, deinen Einkommensstrom smart aufzubauen. Aber nicht als oberstes Ziel. Wenn es einmal läuft, wirst du überrascht sein, wie viel du automatisieren kannst. Und vieles davon wird dir zu Beginn gar nicht klar gewesen sein. Starte also erst einmal mit einem Setup, wo du noch aktiv tätig sein musst, du aber Schritt für Schritt passiver aufsetzen kannst.
Frei nach dem Motto: “Fake it till you make it”.
Ein paar wichtige Punkte die du hier mitnehmen kannst (wenn es für dich sinnvoll ist):
- Sehr wahrscheinlich wird nicht die Automatisierung, sondern die Vermarktung deines Angebots das größte Hindernis sein. → Wenn du genug potenzielle Kunden hast, wirst du für alles andere eine Lösung finden. Aber ohne Kund:innen bringt das beste Produkt und die ausgefeilteste Automatisierung genau gar nichts. Fokussiere dich darum unbedingt zu Beginn schon darauf.
- Wenn du dich auf eine bestimmte Nische fokussierst, kannst du nach wie vor mit relativ wenig Aufwand diese Nische mit eigenem Content besetzen und dadurch Kund:innen auf dich aufmerksam machen. (Stichwort: SEO)
- Du kannst diesen Content dann relativ einfach über digitale Produkte oder ein Affiliate Setup ebenfalls monetarisieren.
- Wenn du Dienstleistungen anbietest, kannst du diese Schritt für Schritt standardisieren und automatisieren. (Stichwort: Productization)
- Wenn du Expertise in einem Nischen-Bereich aufbaust, kannst du diese Expertise relativ schnell ebenfalls zu Geld machen, um weiteres Einkommen zu generieren.
- Schaue dich gleich von Beginn an nach Kooperationsmöglichkeiten um, die Teile deiner Tätigkeiten übernehmen können. Zum Beispiel über ein Revenue Share Modell. Nach dem Motto: 50€ automatisiert, jeden Monat kontinuierlich und ein Anteil an jemand anderen, ist besser als 100€ mit großem Aufwand für mich selbst. (Stichwort: Co-Creation)
Phase 4: Passives Einkommen & Automatisierung
Sobald dein Unternehmen bzw. dein Einkommensstrom semi-automatisch läuft und du kontinuierlich genug Anfragen bzw. Käufe erzielst, hast du vermutlich 90% des Weges geschafft. Jetzt geht es noch darum, den gesamten Prozess zu automatisieren. Und danach deine Einkommensströme zu diversifizieren. Indem du das bestehende System nutzt, um einen weiteren Einkommensstrom zu generieren. Oder indem du dein Einkommen smart investierst.
Für die End-to-End-Automatisierung deines Unternehmens, empfehle ich dir folgende Steps (auf die ich jetzt aber nicht im Detail eingehen werde. Auch hier hilft es dir weiter, wenn du die einzelnen Themen einfach googelst. Oder dich gerne bei uns meldest.)
- Validierung des Angebots und Marktbedarf
- Fokus auf Outbound Vermarktung, Kundenakquise und Feedback-Loops
- Product Market Fit bestätigt – datenbasiert kannst du dir sicher sein, dass das Angebot am Markt nachhaltig angenommen wird
- Fokus auf Inbound Vermarktung – deine Leads kommen fast wie von alleine
- Automatisierung der Inbound Vermarktung – deine Leads kommen tatsächlich von alleine
- Automatisierung der internen Organisation (Abrechnung, Administration)
- Automatisierung des Produktangebots bzw. der Serviceleistung (Productization)
- Automatisierung des Bestell-, Onboarding- und Versandprozesses
- Automatisierung der Feedback- und Marktanalyse um Angebot ggf schnell anzupassen
- Automatisierung der Auszahlungen an dich. Ggf. inkl. direktes Re-Investment
Das hört sich auf den ersten Blick natürlich ziemlich kompliziert an. Aber keine Sorge, step by step wirst du all diese Dinge lösen können. Außerdem sind sicher nicht alle Schritte bei allen Unternehmen notwendig oder durch verschiedene Tools und Marketplaces eventuell sowieso schon erfüllt. Wichtig ist nur, dass du dir dieser Steps bewusst bist und keinen übersiehst.
Phase 5: Diversifikation der Einkommensquellen
Wenn du dein System am Laufen hast, bist du am Ziel angekommen. Vielleicht ist es dir dann möglich, dieses System auf Dauer am Laufen zu halten. Oder es macht für dich Sinn, mehrere solcher Einkommensströme aufzubauen, damit du nicht von einem einzigen abhängig bist. Du wirst überrascht sein, dass es beim 2. Mal bereits um ein Vielfaches schneller gehen wird, um alles notwendige aufzubauen. Du hast dann bereits unheimlich viel Erfahrung gesammelt und die notwendigen Bausteine in der Schublade.
Außerdem solltest du so schnell es geht, dein generiertes Einkommen nutzen, um in Vermögenswerte zu investieren, die Kapitalerträge liefern. Nicht vergessen, das einzige wirklich passive Einkommen ist, wenn du eine große Summe in risikoarmen Vermögenswerten hast.
Fazit
Wie du siehst, gibt es einen Grund, warum nur sehr wenige Menschen ein echtes passives Einkommen erzielen können. Es stellt eine große Herausforderung dar, die entsprechenden automatisierten Einkommensströme aufzubauen. Und es kann einiges schief gehen.
Eines ist jedoch klar: Als Unternehmer:in ist das alles schon eine riesige Herausforderung.
In Anstellung ist es aber noch viel unrealistischer. Entweder müsste man selbst bei einem extrem lukrativen Job wahnsinnig viel sparen, früh investieren und ein gewisses Risiko eingehen. Oder nebenbei eben wieder ein unternehmerisches System aufbauen.
Die Step-by-Step Herangehensweise mit diesem Ablauf
- “Owner of your own time”
- Semi-Passives-Einkommen,
- Automatisiertes Einkommen
- Diversifikation.
Stellt eine Möglichkeit dafür da.
Und bedenke, dass selbst das noch so automatisierte Einkommen aus einem Unternehmen oder Immobilien immer noch kein echtes, 100%iges passives Einkommen darstellt.
Aber bei all den Herausforderungen, stell dir gerne vor, wie es wäre, wenn du nach einer realistischen Planung, fokussieren Umsetzung und kontinuierlicher Anpassung des Modells doch einmal dort bist und mit vielleicht nur 1 Tag pro Woche ein gutes Einkommen generieren kannst. Liefert dir das vielleicht schon die Freiheit, von der du träumst und machen dann diese 4 Stunden pro Wochen nicht vielleicht sogar dann trotzdem Spaß? 😉
Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg zu mehr Freiheit, Selbstbestimmtheit und mehr Zeit für die wirklichen wichtigen Dinge im Leben – wie auch immer diese für dich persönlich aussehen.
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