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Kapitel 5, Lektion 1
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Funktionsweise des Stammkapitals

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Nun zur genaueren Funktionsweise des Stammkapitals.

Die Anteile

Jeder Gesellschafter einer GmbH hat an sich nur einen einzigen Geschäftsanteil, der das Bündel an Mitgliedschaftsrechten und -pflichten an der GmbH vermittelt. Mangels anderweitiger Festsetzung im Gesellschaftsvertrag bestimmt sich dieser nach der Höhe der übernommenen Stammeinlage. Jeder Gesellschafter übernimmt daher eine bestimmte Stammeinlage; deren Summe muss die Höhe des Stammkapitals erreichen. Auf jede Stammeinlage muss zumindest EUR 70 eingezahlt sein, einen Höchstbetrag gibt es nicht.

Das Stammkapital einer GmbH hat mindestens EUR 10.000 zu erreichen. Bei der Gründung einer GmbH sind auf bar zu leistende Einlagen mindestens insgesamt EUR 5.000 einzuzahlen.

Hinweise & Tipps

Eine Erhöhung oder Herabsetzung des Stammkapitals stellt eine Änderung des Gesellschaftsvertrags dar. Dazu bedarf es unter anderem eines Gesellschafterbeschlusses mit ¾-Mehrheit, welcher notariell zu beurkunden ist. Bei Kapitalbedarf wird daher in der Praxis oftmals auf andere Instrumentarien ausgewichen (z.B. Gesellschafterzuschuss, Darlehen).

Neben der dargestellten Aufbringung der Einlageverpflichtung von Gesellschaftern durch Bareinlagen sind auch Sacheinlagen oder Sachübernahmen möglich. Dabei gelten jedoch spezielle Regelungen, die wir gerne gesondert mit Ihnen abstimmen können.

Kürzliche Änderung

Vor dem 1. Januar 2024 betrug das Mindeststammkapital in Österreich 35.000 Euro, welches bei Bargründung mindestens zur Hälfte, also 17.500 Euro, einzuzahlen war. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme einer “Gründungsprivilegierung” ist mit der Reform des GmbH-Gesetzes ab dem 1. Januar 2024 obsolet geworden, da das Stammkapital der “regulären” GmbH auf EUR 10.000 herabgesetzt wurde. Bestehende gründungsprivilegierte GmbHs können unverändert fortbestehen; ist jedoch bei solchen GmbHs aus welchem Grund auch immer eine Änderung des Gesellschaftsvertrags erforderlich, so sind auch die Bestimmungen betreffend die Gründungsprivilegierung zu beseitigen, wenn eine solche Änderung nach dem 31.12.2023 zum Firmenbuch angemeldet wird.

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